Sonntag, 11. August 2019

Pflanzliche Arzneimittel und Nebenwirkungen


Viele freiverkäufliche Arzneimittel, also solche die nicht nur in der Apotheke verkauft werden dürfen, enthalten pflanzliche Bestandteile. Oft besteht Unsicherheit darüber, ob diese Naturheilmittel Nebenwirkungen haben können oder ob sie komplett risikofrei sind.

Hierbei ist zu beachten, dass viele “moderne” bzw. synthetische Medikamente Wirkstoffe enthalten, die pflanzlichen Stoffen nachempfunden sind. Ein gutes Beispiel hierfür ist Aspirin. Die Grundlage für die darin enthaltene Acetylsalicylsäure ist ein Wirkstoff, der in Weidenrinde zu finden ist. (Falls Sie darüber mehr wissen wollen, ist dieses Video zu empfehlen - deutsche Untertitel sind verfügbar: https://ed.ted.com/lessons/how-aspirin-was-discovered-krishna-sudhir)

Wenn man sich nun diese Verbindung von natürlichen und künstlich hergestellten Arzneimitteln vor Augen führt, ist es einfacher zu verstehen, dass auch freiverkäufliche Arzneimittel, die pflanzliche Bestandteile enthalten, Neben- und Wechselwirkungen haben können.

Beispiele für freiverkäufliche Arzneimittel mit möglichen Nebenwirkungen

Um das Thema zu veranschaulichen, finden Sie hier einige Beispiele:

    Wacholderbeeren und deren Zubereitungen fördern die Harnausscheidung. Da sie jedoch die Nieren reizen können, dürfen sie nicht über längere Zeit eingenommen werden. Zudem dürfen Schwangere und Personen mit Nierenleiden sie nur in kleinen Mengen zu sich nehmen. 

    Die Schalen der Pomeranze/Bitterorange, die eigentlich appetitanregend und verdauungsfördernd wirken, können bei hellhäutigen Personen eine Erhöhung der Lichtempfindlichkeit hervorrufen.

    Enzianwurzel, die in freiverkäuflichen Medikamenten ebenfalls als appetitanregender und verdauungsfördernder Stoff verwendet wird, kann bei Personen, die auf Bitterstoffe empfindlich reagieren, Kopfschmerzen verursachen.

Die Nebenwirkungen freiverkäuflicherArzneimittel ist jedoch nicht auf pflanzliche Stoffe und Bestandteile beschränkt. Jodhaltige Desinfektionsmittel sind z.B. bis zu einem gewissen Jodgehalt außerhalb von Apotheken erhältlich. Siekönnen in seltenen Fällen vom Immunsystem fälschlicherweise als Angreifer erkannt werden und dann Allergien auslösen.