Viele freiverkäufliche Arzneimittel,
also solche die nicht nur in der Apotheke verkauft werden dürfen, enthalten
pflanzliche Bestandteile. Oft besteht Unsicherheit darüber, ob diese
Naturheilmittel Nebenwirkungen haben können
oder ob sie komplett risikofrei sind.
Hierbei ist zu beachten, dass viele “moderne” bzw.
synthetische Medikamente Wirkstoffe enthalten, die pflanzlichen Stoffen
nachempfunden sind. Ein gutes Beispiel hierfür ist Aspirin. Die Grundlage für
die darin enthaltene Acetylsalicylsäure ist ein Wirkstoff, der in Weidenrinde
zu finden ist. (Falls Sie darüber mehr wissen wollen, ist dieses Video zu
empfehlen - deutsche Untertitel sind verfügbar: https://ed.ted.com/lessons/how-aspirin-was-discovered-krishna-sudhir)
Wenn man sich nun diese Verbindung von natürlichen
und künstlich hergestellten Arzneimitteln vor Augen führt, ist es einfacher zu
verstehen, dass auch freiverkäufliche Arzneimittel, die pflanzliche
Bestandteile enthalten, Neben- und Wechselwirkungen haben können.
Beispiele für freiverkäufliche Arzneimittel
mit möglichen Nebenwirkungen
Um das Thema zu veranschaulichen, finden Sie
hier einige Beispiele:
•
Wacholderbeeren
und deren Zubereitungen fördern die Harnausscheidung. Da sie jedoch die Nieren
reizen können, dürfen sie nicht über längere Zeit eingenommen werden. Zudem
dürfen Schwangere und Personen mit Nierenleiden sie nur in kleinen Mengen zu sich
nehmen.
•
Die
Schalen der Pomeranze/Bitterorange, die eigentlich appetitanregend und
verdauungsfördernd wirken, können bei hellhäutigen Personen eine Erhöhung der
Lichtempfindlichkeit hervorrufen.
•
Enzianwurzel,
die in freiverkäuflichen Medikamenten ebenfalls als appetitanregender und
verdauungsfördernder Stoff verwendet wird, kann bei
Personen, die auf Bitterstoffe empfindlich reagieren, Kopfschmerzen
verursachen.
Die Nebenwirkungen freiverkäuflicherArzneimittel ist jedoch nicht auf pflanzliche Stoffe und Bestandteile
beschränkt. Jodhaltige Desinfektionsmittel sind z.B. bis zu einem gewissen
Jodgehalt außerhalb von Apotheken erhältlich. Siekönnen in seltenen Fällen vom
Immunsystem fälschlicherweise als Angreifer erkannt werden und dann Allergien
auslösen.
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